In seiner Funktion als 1. Vorsitzender des Deutschen Werkbunds DWB e.V. formulierte Prof. Jan R. Krause zusammen mit den Mitgliedern des Bundesvorstands einen Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich dessen Vorschlag, Großwohnsiedlungen auf der Grünen Wiese wie in den Siebzigern zu bauen.
Der Deutsche Werkbund DWB e.V. stellt den Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz in Frage, Großwohnsiedlungen auf der grünen Wiese wie in den Siebzigerjahren zu errichten.
In einem offenen Brief warnt der Werkbund vor Ghettoisierung und fordert die Förderung nutzungsgemischter, lebendiger Quartiere in einer Stadt der kurzen Wege durch Bauen im Bestand und Nachverdichtung statt der Versiegelung neuer Flächen und Stadterweiterungen in der Peripherie. Gelebte Demokratie vor Ort gelingt nur durch Partizipation.
Bereits auf der Kommunalkonferenz der SPD-Bundestagsfraktion im Oktober und erneut beim Halbzeit-Wahlcheck der Heilbronner Stimme im November forderte Bundeskanzler Olaf Scholz den Bau von „20 neuen Stadtteilen […] auf der grünen Wiese“, um der akuten Wohnungsknappheit zu begegnen. Dieser Ansatz ignoriert jedoch die intensiven Diskussionen über nachhaltiges Bauen, soziale Integration und umweltfreundliche Stadtentwicklung.
Wohnraum nachhaltig schaffen heißt: Vorrangig Chancen für Umbauen und Verdichten zu nutzen und neue am Gemeinwohl orientierte und flächensparende Wohnformen wie Baugruppen-Projekte und Mehrgenerationenhäuser zu stärken. Bestehende Strukturen wie ehemals gewerblich oder landwirtschaftlich genutzte Bauten bieten häufig Potenzial für eine effiziente, ressourcenbewusste und dem Ort gemäße Entwicklung.
Der Deutsche Werkbund fordert, dass die Diskussion um Wohnungsbau und Stadtentwicklung eine umfassende Perspektive einnimmt. Er plädiert für eine integrierte Herangehensweise, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt und den Prinzipien ressourcenschonender und nachhaltiger Stadtentwicklung gerecht wird.
Heute engagieren sich Mitglieder des Werkbunds in der Entwicklung von lebenswerten Stadtquartieren und dem nachhaltigen Weiterbauen im Bestand. Mit der Dokumentation zur Veranstaltungsreihe „Den sozialen Mietwohnungsbau neu erfinden“ liefert der Werkbund konkrete Hinweise und Lösungsvorschläge für eine sozialverträgliche, zukunftsorientierte Wohnungspolitik.
Deutscher Werkbund DWB e.V., Bundesvorstand:
Prof. Jan R. Krause, Architekturvermittler, 1. Vorsitzender DWB e.V., Werkbund Berlin
Oliver Brünjes, Architekt, Werkbund Saarland
Felix Dölker, Kommunikationsdesigner, Werkbund Hessen
Dr. Sandra Giegler, Designtheoretikerin, Werkbund Sachsen-Anhalt
Beate Grentzenberg, Architektin und Stadtplanerin, Werkbund Bayern
Ludger Kilian, Architekt, Werkbund Sachsen
Dr. Ute Maasberg, Kunst- und Architekturhistorikerin, Werkbund Nord
Werner Paulussen, Industriedesigner, Spezialist für Fahrzeuge im ÖPNV, Werkbund Nordrhein-Westfalen
Sibylle von Roesgen, Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin, Werkbund Rheinland Pfalz
Johannes Striffler, Architekt, Werkbund Baden-Württemberg
Sie möchten politische Kommunikation in der Baubranche wirkungsvoll platzieren - melden Sie sich bei uns…! Wir entwickeln mit Ihnen die passende Ansprache und schaffen Zugang zu Politikern und Medien.
Unsere Leistungen für dieses Projekt
· Moderation der verschiedenen Akteur:innen bei der gemeinsamen Formulierung
· Pressearbeit
Team
office for architectural thinking
Prof. Jan R. Krause
Deutscher Werkbund DWB e.V.
Bundesvorstand DWB e.V.
Landeswerkbünde
Comentários