In Kooperation mit dem Masterstudiengang Architektur Media Management AMM haben wir für die von Astrid Bornheim kuratierte Ausstellung d.fragmantation das Fundraising und die Pressearbeit organisiert. In der Ausstellung wird durch die Überblendung von Wort und Bild ein Dialog zwischen Betrachter und Ausstellungsobjekt provoziert, der ein offenes Feld an Fragestellungen erzeugt und zur Diskussion einlädt: Was lässt sich in Zeiten digitaler Lehre entdecken? Welches kreative Potenzial lässt sich aktivieren? Welche Besonderheiten der Architektenausbildung gilt es zurückzugewinnen?
Der Ausstellungstitel d.fragmentation steht für die aktuelle Erfahrung des fragmentierten Lehrens und Lernens. Der Begriff steht gleichermaßen für die Methode der digitalen Defragmentierung, mit der zusammengehörigen Teilen ein zusammenhängender Speicherplatz zugewiesen wird, um die Zugriffsgeschwindigkeit zu verbessern. Zu sehen ist eine Szenografie verschiedener Fragmente aus Wort, Bild und Raum. Typographische Elemente, Zitate aus Podcast-Gesprächen und Fotografien erzeugen ein komplexes Raum-Bild.
Durch das Phänomen der Vereinzelung im homebound studying ist die Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden fragmentiert. Die für das Architekturstudium so wichtigen Räume wie das Entwurfsstudio, die Modellbauwerkstatt oder die Bibliothek erleben eine Verlagerung in den digitalen Raum und eine Verdichtung im häuslichen Kontext. Das geschieht ausgerechnet in dem Moment, wo es in der individuellen Bildungsbiographie der Studierenden und im gesellschaftlichen Diskurs darum geht, Horizonte zu weiten und kreative Perspektiven aufzuzeigen. Zwölf bis zwanzig Quadratmeter im privaten Zimmer müssen leisten, was sonst ein ganzer Universitätscampus bietet. Wesentliche Formate der Architekturvermittlung erfahren eine Uminterpretation.
Auch das Format der Ausstellung erfährt in diesem Zusammenhang eine bewusste Uminterpretation. Entgegen der üblichen Methodik, eine Ausstellung zur Eröffnung vollständig zu materialisieren, wird die Ausstellung d.fragmentation selbst zum Prozess. In der Momentaufnahme zwischen Lockdown und digitaler Transformation inszeniert sie häusliche Studiensituationen in sich überlagernden Modellen und Projektionen markanter Hochschulräume. Während der Ausstellungsdauer wird die Galerie zum temporären Podcast-Studio und bietet Raum für Dialoge. An der Schwelle zwischen Galerieraum und Stadtraum werden Spuren im digitalen Raum gelegt. Über NFC Tags auf dem Schaufenster der Galerie können die Podcasts abgerufen werden.
In Gesprächen formulieren Professoren, Wissenschaftler und Studierende ihre Haltung zur Lehre in Zeiten digitaler Transformation: u.a. Prof. Marc Frohn vom KIT über analoge und digitale Modelle in der Architektur, Prof. Marc Immel von der Hochschule Koblenz über die Bedeutung des Studios als sozialer Ort, Prof. Jan Kampshoff von der TU Berlin über Exkursionen in Zeiten eingeschränkter Mobilität, Katharina Benjamin von der TU Dresden über neue Research-Methoden mit Instagram und Vimeo und Dr. Hans-Dieter Nägelke vom Architekturmuseum der TU Berlin über das Potenzial digitalisierter Archive für Lehre und Forschung.
d.fragmentation ist eine Kooperation der BDA Galerie des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA Landesverband Berlin e.V. mit dem Masterstudiengang AMM Architektur Media Management der Bochum University of Applied Sciences unter Leitung von Prof. Jan R. Krause, kuratiert von Astrid Bornheim, Mitglied des Kuratoriums der BDA Galerie, Architektin und Dozentin für Experimentelles Entwerfen und Ausstellungsarchitektur.
Dauer der Ausstellung: 20. Februar – 14. April 2021
BDA Galerie
Mommsenstraße 64
10629 Berlin
Tel. 030 886 83 206
Unsere Leistungen für dieses Projekt
· Fundraising
· Pressearbeit
· Mediamanagement
Team
office for architectural thinking
Jan R. Krause
Maurizio Intini
Ricardo Feldmann
Kooperation
Astrid Bornheim Architektur, Berlin
Masterstudiengang Architektur Media Management AMM, Bochum
BDA Galerie
BDA-Berlin
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